Zwischen den Städten und Gemeinden bestehen vielfältige Wechselbeziehungen und Abhängigkeiten, zahlreiche Aufgaben können gemeinsam besser und kostengünstiger gelöst werden. Zu diesen Aufgaben gehört auch die Abfallentsorgung. Oft haben sich deshalb die Kreise und Gemeinden einer Region zusammengeschlossen und die Aufgaben einem Zweckverband übertragen.
Zweckverbände sind Körperschaften des öffentlichen Rechts – also keine privaten Unternehmen. Sie arbeiten kostendeckend und nicht gewinnorientiert.
Der Südbrandenburgische Abfallzweckverband (SBAZV) wurde am 27.08.1993 von den ehemaligen Kreisen Jüterbog, Königs Wusterhausen, Luckenwalde und Zossen gegründet. Im Zuge der Kreisgebietsreform im Land Brandenburg sind diese Gebiete in die jetzigen Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald eingegangen.
Der SBAZV übernahm zum 01. Januar 1994 als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger seine ihm durch die Landkreise entsprechend der Verbandssatzung des SBAZV übertragenen Aufgaben. Rechtsgrundlage seiner Tätigkeit ist das Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg (GKG) in der gültigen Fassung.
Der SBAZV ist der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger für den Landkreis Teltow-Fläming und Teilen des Landkreises Dahme-Spreewald (Amt Schenkenländchen, den Gemeinden Bestensee, Eichwalde, Heidesee, Schönefeld, Schulzendorf, Zeuthen und den Städten Königs Wusterhausen, Wildau und Mittenwalde). Fläche des Verbandsgebietes: 2.848 km²
Das Verbandsgebiet grenzt im dicht besiedelten Norden an Berlin. Die Landschaft ist geprägt durch viele Seen, Flüsse und Kanäle. In den ausgedehnten Waldgebieten dominiert die märkische Kiefer. Der Süden mit seinen historischen Stätten und alten Handwerksbetrieben ist sehr ländlich geprägt.
Der SBAZV betreibt derzeitig drei Recyclinghöfe, davon zwei im Landkreis Teltow-Fläming (Luckenwalde, Ludwigsfelde) und einen im Landkreis Dahme-Spreewald (Niederlehme). Der Verband ist Eigentümer von fünf geschlossenen Deponien und besitzt zwei Nebenbetriebsstätten - Hauptsitz der Verwaltung ist in Ludwigsfelde.
Mit der Gründung des Abfallzweckverbandes gingen alle Aufgaben hinsichtlich der Organisation der Abfallentsorgung, der Gewährleistung der Entsorgungssicherheit, der Deponienachsorge, der Erhebung von Abfallgebühren sowie der Beratung der Kunden in unsere Zuständigkeit über. Seit dem 01. Januar 2010 liegt auch die Abfuhr von Rest- und Papierabfällen sowie des Sperrmülls aller Haushalte des Verbandsgebietes in unseren Händen. Ein Jahr später übernahm der Verband die Laub- und Weihnachtsbaumsammlung und seit 2012 auch die Sammlung von E-Geräten, Altmetall und Altreifen. Dieser Herausforderung stellen wir uns mit moderner Technik und umfassender Kompetenz. Der eigene Fuhrpark – koordiniert und gepflegt durch eine neue Managementabteilung – ist ideal auf die Gegebenheiten innerhalb des Verbandsgebietes angepasst. Durch die Übernahme dieser Aufgabe wurden wir zu einem großen Arbeitgeber in der Region, mit über 170 nach Tarif bezahlten Beschäftigten.
Gewählte Vertreter der Kreistage und Kreisverwaltungen der beiden Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald finden sich in den Verbandsgremien zusammen und treffen gemeinsam Entscheidungen für eine funktionierende Abfallwirtschaft.
Die Verbandsversammlung ist dabei das zentrale wegweisende Organ unseres Verbandes. Ihre Mitglieder sind ausschließlich Vertreter der Landkreise, die über das langfristige Abfallwirtschaftskonzept, die Abfallentsorgungs- und Gebührensatzung, die jährliche Wirtschaftsplanung und alle Standorte, wie die Haupt- und Nebenbetriebsstätten, entscheiden. Die Verbandsversammlung delegiert direkt die Aufgaben an den Verbandsausschuss und wählt darüber hinaus den Verbandsvorsteher.
Der Verbandsvorsteher übernimmt die anfallenden Verwaltungsaufgaben und kümmert sich um die ihm durch die Verbandsversammlung anvertrauten Angelegenheiten.
Aufgaben des Verbandvorstehers
Aufgaben des Verbandsausschusses
Mitglieder | Stellvertreter |
---|---|
Holger Riesner Verbandsvorsteher | Birgit Nemitz Stellvertreterin des Verbandsvorstehers |
Gertrud Klatt Thyrow | Jan Bartoszek Großbeeren |
Uwe Strahl | Marc Reinhardt |
Norbert Schmidt | Thomas Irmer |
Robert Krowas Landkreis Dahme-Spreewald, Amtsleiter Umweltamt | Peer Binienda Landkreis Dahme-Spreewald, Stellv. Amtsleiter Rechtsamt |
Die Verbandsversammlung besteht aus 17 stimmberechtigten Vertretungspersonen. Diese sind wie folgt aufgeteilt:
10 Vertretungspersonen davon:
7 Vertretungspersonen davon:
Mitglieder | Stellvertreter/in: |
---|---|
Gertrud Klatt Thyrow | Nadine Walbrach |
Olaf Manthey Zossen | Hans-Georg Nerlich Dahme/Mark |
Jan Bartoszek Großbeeren | Detlef von der Heide Luckenwalde |
Felix Thier Luckenwalde | Peter Dunkel Ludwigsfelde |
Daniel Freiherr von Lützow Blankenfelde-Mahlow | Uwe Groschwitz Trebbin |
Klaus-Peter Gust Niedergörsdorf | |
Landrätin Kornelia Wehlan Landkreis Teltow-Fläming | Kirsten Gurske Landkreis Teltow-Fläming, 1. Beigeordnete, Leiterin Dezernat II |
Dietlind Biesterfeld Landkreis Teltow-Fläming, Beigeordnete und Leiterin Dezernat III | Dimitros Katirtzidis Landkreis Teltow-Fläming, Sachbearbeiter Untere Abfallenwirtschaftsbehörde |
Marc Reinhardt Landkreis Teltow-Fläming, Amtsleiter Umweltamt | Marcel Karras Landkreis Teltow-Fläming, Sachbearbeiter Untere Abfallwirtschaftsbehörde |
Uwe Strahl Landkreis Teltow-Fläming, Umweltamt, Sachgebietsleiter Wasser, Boden, Abfall | Uranchimeg Bayarsaikhan Landkreis Teltow-Fläming, Sachbearbeiterin Untere Abfallenwirtschaftsbehörde |
Mitglieder | Stellvertreter/in: |
---|---|
Norbert Schmidt Wildau | Laura Lazarus Königs Wusterhausen |
Thomas Irmer Bestensee | Monika von der Lippe Bestensee |
Rainer Sperling | Ines Kühnel Königs Wusterhausen |
Frank Selbitz Lübben | Katharina Ennullat |
Landrat Stephan Loge Landkreis Dahme-Spreewald | |
Peer Binienda Landkreis Dahme-Spreewald, Stellv. Amtsleiter Rechtsamt | Katharina Magoltz |
Robert Krowas Landkreis Dahme-Spreewald, Amtsleiter Umweltamt | Björn Knüppelholz-Bogula Landkreis Dahme-Spreewald, Sachbearbeiter Umweltamt |
Als vorausschauender Dienstleister planen wir langfristig die Entsorgungssicherheit, z. B. mit dem Bau neuer Entsorgungsanlagen. Für die notwendigen Investitionen und die erforderlichen Abfallmengen sucht der Verband auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.
2002 gründeten der Südbrandenburgische Abfallzweckverband (SBAZV) und der Landkreis Oder-Spree (LOS) den Zweckverband Abfallbehandlung Nuthe-Spree (ZAB). Ziel der Gründung war die Behandlung aller Restabfälle sowie des Sperrmülls aus den Verbandsgebieten.
Die 2006 in Betrieb gegangenen Abfallbehandlungsanlage des ZAB arbeitet nach dem Herhof-Trockenstabilatverfahren®. Grundprinzip dieses Verfahrens ist die biologische Trocknung des Abfalls mittels Wärme, welche durch die im Abfall enthaltenen Mikroorganismen erzeugt wird. Der trockene Abfall wird anschließend mechanisch aufbereitet. Die brennbaren Bestandteile werden von Metallen und inerten Bestandteilen (Steine, Sand, Glas, Keramik) in mehreren Stufen getrennt. Der so produzierte Sekundärbrennstoff - das sogenannte Trockenstabilat® - wird in Braunkohlekraftwerken und der Zementindustrie anstelle von Öl oder Kohle eingesetzt. Wertvolle Eisen- und Nichteisenmetalle, wie Aluminium und Kupfer, werden ebenso wie Batterien zurückgewonnen und können recycelt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.zab-mbs.de
Die REST Regionale Entsorgungsservice & Transport GmbH (REST GmbH) wurde am 1. Januar 2007 als 100%-ige Tochtergesellschaft des SBAZV gegründet.
Die Gesellschaft erbringt Dienstleistungen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft und Abfallentsorgung.
Das sind insbesondere:
Weitere Informationen zur REST GmbH und deren Containerdienst finden Sie unter www.restgmbh.de
Die terravas GmbH wurde am 17.09.2018 von der Sand- und Mörtelwerk GmbH & Co. KG (SMW) und dem SBAZV zur Errichtung und zum Betrieb einer Deponie für die Entsorgung von DK I-Abfällen im Tagebau Niederlehme gegründet. Nach Beendigung der Rohstoffgewinnung plant die terravas GmbH auf einem Teil des Tagebau-Geländes eine Deponie der Deponieklasse I (DK I) zu errichten und zu betreiben. Nach derzeitiger Planung wird die Deponie im Endausbauzustand über eine Deponiegrundfläche von ca. 21,6 ha verfügen und das Gesamtvolumen für die Abfallbeseitigung wird mit rund 4,74 Mio. m³ kalkuliert. Die Betriebsdauer der Einlagerungsphase beträgt 30 Jahre. Schwerpunkt bilden Abfälle aus dem Bereich der Bau- und Abbruchabfälle, aus thermischen Prozessen (Asche) sowie die Rückstände aus der Aufbereitung mineralischer Abfälle und der Sanierung von Böden. Bezüglich des Mengenaufkommens ist eine Jahreskapazität von 235.000 t/a bzw. rund 157.000 m³/a geplant.
Zurzeit laufen die verschiedenen Prüfungen und Genehmigungsverfahren. Voraussichtlicher Baubeginn für die Basisabdichtung wird Anfang 2024 sein, so dass Ende 2024 mit der Annahme von entsprechenden Abfällen begonnen werden kann.
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen setzen wir uns für den Umwelt- und Klimaschutz in der Region ein - mit der Investition in die Nutzung alternativer und regenerativer Energieträger, der Schonung begrenzter Ressourcen und der Senkung von CO2-Emissionen. Ein grundlegendes Element dieses ganzheitlichen Konzeptes ist die hochwertige Sicherung und Nachsorge der Verbandsdeponien. Zwischen 1940 und 2005 wurden ca. 5 Millionen m3 Haushaltsabfälle auf den Deponien des Verbandes abgelagert. Seit Juni 2005 ist es damit zu Ende, denn gemäß der Abfallablagerungsverordnung dürfen nun keine Haushaltsabfälle mehr unbehandelt auf die Deponien gelangen. Das war der Startschuss für die verantwortungsvolle Nachsorge und Überwachung der ehemaligen Halden für die kommenden 50 Jahre. Die sorgsame Abdichtung der Deponieoberfläche ist der erste Schritt einer nachhaltigen Sicherung und Rekultivierung. Unser langfristiges Ziel ist es, alle geschlossenen Deponien wieder in die Landschaft des Verbandsgebietes einzubinden und die bestmögliche Sicherheit für Mensch und Natur herzustellen.
Der SBAZV ist Eigentümer von fünf Deponien:
Die zuletzt betriebene Deponie "Frankenfelder Berg" in Luckenwalde wurde am 31.05.2005 geschlossen. Die Annahme aller Abfälle aus dieser Region erfolgt weiterhin an dem bekannten Standort "Frankenfelder Berg" über den Recyclinghof.
Zur Optimierung der Transportprozesse wurde am gleichen Standort eine Umschlaghalle errichtet. Dort werden alle in der Region Luckenwalde anfallenden gemischten Siedlungs- und Gewerbeabfälle umgeschlagen und zur Restabfallbehandlungsanlage (RABA) nach Niederlehme transportiert.
Die gemischten Siedlungs- und Gewerbeabfälle aller anderen Regionen des Landkreises Teltow-Fläming und den zum Verbandsgebiet gehörenden Teilen des Landkreises Dahme-Spreewald werden direkt zur RABA angeliefert.
Fläche Deponiekörper: ca. 20 ha
Ablagerungszeitraum: ca. 1940 bis 31.05.2005
Endvolumen: 2,1 Mio m³
Von der Kiesgrube zur Mülldeponie
Der Frankenfelder Berg wurde seit Beginn des Jahrhunderts zum Kiesabbau genutzt. Beim Abbau entstanden zwei Gruben mit einer Tiefe von bis zu 12 Metern. Bereits in den 40er Jahren wurden im nördlichen Bereich der Kiesgrube Abfälle abgelagert, während im südlichen Bereich bis in die 70er Jahre hinein noch Kies abgebaut wurde.
Während die Deponie bis 1960 nur die Siedlungsabfälle der Stadt Luckenwalde aufnahm (ca. 27.000 Einwohner), folgte in den Siebzigern eine stetige Erweiterung des Einzugsgebietes. Im Juli 1977 wurde durch die staatliche Plankommission der DDR eine Standortgenehmigung für die Deponie "Frankenfelder Berg" erteilt. Verantwortlich für den Betrieb war die VEB Stadtwirtschaft Potsdam. Man errichtete Teileinzäunungen und Sandwälle und versuchte so das unkontrollierte Ablagern von Abfällen zu verhindern - mit wenig Erfolg. Erstmalig wurde sowohl Personal (zwei Personen) als auch Technik (eine Planierraupe) zur Bewirtschaftung der Deponie eingesetzt. Da die Abfälle aber nicht regelmäßig verdichtet und abgedeckt wurden, kam es häufig zu lang anhaltenden Schwelbränden.
SBAZV wird Betreiber der Deponie
Ab 1994 war der SBAZV Betreiber der Deponie "Frankenfelder Berg" und beauftragte die RWE Umwelt Ost GmbH mit der Bewirtschaftung der Deponie. Diese war somit zuständig für die ordnungsgemäße Abfallannahme und den Einbau der Abfälle bis zur Schließung der Deponie am 31.05.05. Bis 1993 wurden nur Abfälle aus dem Altkreis Luckenwalde (ca. 45.000 Einwohner) deponiert. Von 1993 bis 2005 wurden die Siedlungsabfälle des gesamten Landkreises Teltow-Fläming (Ende 2004 ca. 161.000 Einwohner) auf der Deponie "Frankenfelder Berg" verbracht. Mit Schließung der Deponie Senzig im August 2002 kamen auch die Abfälle aus dem Altkreis Königs Wusterhausen auf die Deponie "Frankenfelder Berg". 1993 wurden hier 48.000 Tonnen, 1996 72.000 Tonnen und 1999 134.000 Tonnen Abfälle abgelagert.
Dazu gehören:
Das gesamte Projekt wurde nicht als Gesamtmaßnahme sondern in drei Phasen realisiert.
1. Bauabschnitt: Herstellung der Entwässerungsanlagen und der Entgasung
Die Oberflächenentwässerung hat die Aufgabe, dass von der Deponieoberfläche abfließende Regenwasser im Randgraben zu fassen und über verschiedene Gerinne abzuleiten. Da dieses Wasser nicht mit Abfall in Berührung kommt und daher unbelastet ist, kann es über die Versickerungsmulde dem Grundwasser zugeführt werden. Diese Mulde ist großzügig bemessen, so dass eventuelle Starkregenmengen hier aufgefangen und bis zur Versickerung quasi gespeichert werden können.
Die Entgasungsanlage dient dazu, das durch mikrobielle Tätigkeit aus den organischen Müllbestandteilen entstehende Deponiegas durch Unterdruck abzusaugen und einer Verwertung zuzuführen. Deponiegas besteht wie Erdgas zu einem großen Teil aus Methan, welches als Energieträger zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt werden kann. Damit kann wertvolle Primärenergie gespart und die Emission von klimaschädlichen Gasen vermieden werden.
Die Entgasungsanlage besteht aus den Gasbrunnen, den Sammelleitungen, den Gassammelstationen mit der Gas-Ringleitung sowie der Gasverwertung {Blockheizkraftwerk mit Verdichterstation und Notfackel).
2. Bauabschnitt: Profilierung des gesamten Deponiekörpers, Abdichtung und Rekultivierung auf einer Fläche von 11 ha
Im Januar 2007 begannen die Arbeiten für die Herstellung der endgültigen Oberflächenabdichtung auf den Böschungen des Deponiekörpers und Umbaumaßnahmen am Entgasungssystem. Um die ca. 10,5 ha große Fläche abdichten zu können, mussten im Rahmen der Profilierung erst einmal ca. 35.000 m³ Abfall umgelagert werden. Anschließend wurde eine 0,5 m dicke Schicht aus einem Sand/Kies-Gemisch aufgebracht. Ab Mai erfolgten dann die eigentlichen Abdichtungsarbeiten - das Aufbringung der Kunststoffdichtungsbahnen.
Die Oberflächenabdichtung soll verhindern, dass Schadstoffe durch Niederschlagswasser aus der Deponie ausgewaschen werden und in das Grundwasser gelangen. Darüber hinaus soll sie verhindern, dass unangenehme Gerüche aus dem Deponiekörper austreten.
Hierzu wurden Kunststoffdichtungsbahnen in Kombination mit einem geoelektrischen Dichtungskontrollsystem (kurz DKS) aufgebracht und verschweißt. Dieses DKS arbeitet nach dem Ohm'schen Gesetz, d.h. auf der Basis von elektrischen Widerstandsmessungen/ bzw. Potenzialdifferenzen. Die Leckagen sind dabei quasi Leiterbahnen, durch die Ladungsträger hindurchwandern können, so dass diese gemessen und lokalisiert werden können. Dadurch ist gewährleistet, dass sowohl während der Bauphase als auch danach entstehende Schäden an der Dichtung erkannt und wenn nötig gezielt repariert werden können. Ein weiterer großer Vorteil dieses Dichtungssystems ist die flexible Beschaffenheit, so dass Schäden durch Bewegungen des Deponiekörpers, also Setzungen oder Sackungen kaum zu erwarten sind.
Zum Abschluss des 2. Bauabschnittes wurden Entwässerungs- und Rekultivierungsschichten auf die Dichtungsbahnen aufgebracht und anschließend begrünt um sie in das Landschaftsbild einzubinden. Die Arbeiten wurden im Dezember 2007 beendet.
3. Bauabschnitt: Endgültige Oberflächenabdichtung des restlichen Deponiekörpers
Im Mai 2011 wurde mit den Bauarbeiten zur dritten und letzten Phase - der endgültigen Oberflächenabdichtung des restlichen Deponiekörpers - begonnen. Auf einer Fläche von 6 ha wurden Kunststoffdichtungsbahnen und Rekultivierungsschichten aufgebracht. Die Arbeiten konnten im März 2012 abgeschlossen werden. Auch wenn mit dem letzten Bauabschnitt die Arbeiten auf der Deponie beendet sind, bleibt die ehemalige Ablagerungsstätte für Restabfälle in Zukunft eine langfristige Aufgabe für den SBAZV. In den kommenden 30 Jahren werden die Abfälle immer noch biologisch aktiv sein, was eine verantwortungsvolle Nachsorge der geschlossenen Deponien bedingt.
Entstehung von Deponiegas
Durch mikrobiellen Abbau organischer Abfallinhaltsstoffe wird Deponiegas gebildet. Aus einer Tonne Abfall werden im Mittel etwa 150 m³ bis 250 m³ Deponiegas. Jährlich entstehen so in deutschen Deponien etwa 8 Mio. Kubikmeter Deponiegas. Methan als Hauptbestandteil des Deponigases ist - wie Kohlendioxid - ein klimaschädigendes Gas mit einem Global Warming Potential (GWP, Betrachtungszeitraum 100 Jahre) von 21, d. h. die schädigende Wirkung auf das Klima ist einundzwanzig mal stärker als die des Kohlendioxids. Methan ist als Klimaschadstoff in erheblichem Maße an der globalen Erwärmung beteiligt. Der Grund: Einmal in der Atmosphäre angelangt, wirft Methan einen großen Teil der von der Erde abgegebenen Wärmestrahlung zum Boden zurück (Treibhauseffekt).
Der SBAZV ist als Deponiebetreiber verpflichtet, das Deponiegas zu fassen und nach Möglichkeit zu verwerten.
Aufbau der Entgasungsanlage
Für die Gasfassung auf der Deponie "Frankenfelder Berg" wurden unter anderem 40 Gasbrunnen, 6.800 Meter Rohrleitungssystem und 5 Gasverdichterstationen gebaut.Als maximale Gasmenge werden ca. 560 Kubikmeter Deponiegas/h für mindestens 10 Jahre erwartet. Um das gewonnene Gas energetisch verwerten zu können, wurde ein Blockheizkraftwerk errichtet, welches mit Hilfe von Gasmotoren nach dem Prinzip der Kraft-Wärmekopplung elektrische und thermische Energie erzeugt.
Die erzeugte Elektroenergie wird in das öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist. Zurzeit werden jährlich etwa 1,2 Mio. KWh elektrische Energie erzeugt. Beim Verbrennungsprozess im Motor entstehen zusätzlich zur elektrischen Energie ca. 700.000 KWh/a Wärmeenergie. Diese Energie wird seit dem 9. Juli 2004 dem Fernwärmenetz der Städtischen Betriebswerke Luckenwalde (SBL) zugeführt. Durch die auf der Basis des regenerativen Energieträgers Deponiegas erzeugte Elektroenergiemenge werden ca. 1000 t Braunkohle ersetzt. Zusätzlich werden durch die Nutzung der Wärmeenergiemenge ca. 75.000 m3 Erdgas eingespart.
Aus der Deponie in Luckenwalde werden jährlich etwa 850.000 m3 Deponiegas abgesaugt. Die Vermeidung von Deponiegasemissionen aus der Deponie Frankenfelder Berg und der Ersatz fossiler Brennstoffe durch die Nutzung des Deponiegases entlastet die Atmosphäre insgesamt um mehr als 1.600 t CO2 p. a.
Die Gesamtinvestition betrug ca. 2,7 Mio. €.
Auf Grund der zurückgegangenen Deponiegasmenge eird 2019 die Aktiventgasung der Deponie auf Schwachgasbetrieb mit Installation einer Schwachgasfakel umgestellt. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Landes Brandenburg gefördert.
In Luckenwalde wurde die erste Solaranlage auf einer geschlossenen Deponie in Brandenburg errichtet. Am 19.5.2008 erfolgte auf der Deponie "Frankenfelder Berg" die Grundsteinlegung für diese Anlage und am 3.9.2010 wurde die Anlage eingeweiht.
Die Photovoltaikanlage (Solarzellenanlage) mit einer Leistung von 1,6 MWp wurde auf dem südlichen Teil der Deponie auf eine Fläche von 2,7 ha gebaut. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist.
Mit der Errichtung dieser Solarzellenanlage gelingt eine sinnvolle Nachnutzung der geschlossenen Deponie und stellt gleichzeitig einen Beitrag zur Erzeugung regenerativer Energien sowie zur Ressourcenschonung dar. Die Sonne ist ein gigantisches und nahezu unerschöpfliches Kraftwerk. Jahr für Jahr liefert sie der Erde über 219.000 Billionen Kilowattstunden Energie zum Nulltarif. Dies ist 3.000-mal mehr, als die gesamte Weltbevölkerung heute verbraucht.
2019 und 2020 wurden zwei weitere Solaranlage mit einer Leistung von jeweils 750 kWp auf der Deponie installiert.
Die Solaranlagen produzieren zusammen mit der bereits bestehenden Deponiegasverstromung jährlich ca. 6 Mio. kWh Elektroenergie klimafreundlich, genug um ca. 1.700 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Grundfläche: 2,7 ha, davon 2,1 ha reine Modulfläche
Leistung: 2,45 MWp
Modulanzahl: 11.705 Stück
Modulart:
Leistung pro Modul: 150 - 275 Wp
Anzahl der Wechselrichter: 579
Kohlendioxid-Einsparung: 1.250 t/Jahr
Inbetriebnahme:
Auftraggeber:
REST Regionale Entsorgungsservice und Transport GmbH
Teltowkehre 20
14974 Ludwigsfelde
Fläche Deponiekörper: ca. 11,3 ha
Ablagerungszeitraum: 1964 bis 30.12.2002
Endvolumen: 1,6 Mio m³
Von der Kiesgrube zur Mülldeponie
Die Siedlungsabfalldeponie in Senzig bei Königs Wusterhausen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Auf der heutigen Deponiefläche wurde vom Beginn dieses Jahrhunderts an bis 1965 Kies und Sand abgebaut. Der letzte abbaubetreibende Grubenbesitzer war das Kalksandsteinwerk in Niederlehme. In der Zeit von 1964 bis 1976 wurden auf der Deponie Abfälle aus Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben aus dem gesamten Altkreis Königs Wusterhausen in einem geschätzten Volumen von 180.000 m³ verbracht. Seit 1977 begann man mit dem Betrieb als "geordnete Deponie".
Mit der Erarbeitung der Deponieordnung wurden die Bedingungen für die Einhaltung des Arbeits- und Brandschutzes sowie für die Verhinderung der Ungezieferverbreitung geschaffen. Die geplanten Maßnahmen wurden jedoch größtenteils nicht umgesetzt.
Geordneter Einbau der Abfälle
Ab 1991 wurde unter Verantwortung des ehemaligen Landkreises Königs Wusterhausen und der AWU Wildau GmbH mit dem geordneten Einbau begonnen, d.h., es wurden nur noch zugelassene Siedlungsabfälle kontrolliert und entsprechend abfallrechtlicher und technischer Vorschriften eingebaut. Industrielle Abfälle wurden sukzessive von der Ablagerung ausgeschlossen. Behördliche Auflagen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen (Lärm, Luft, Staub, Geruch, Verwehungen, Ungeziefer) sowie zur ordnungsgemäßen Ablagerung der Abfälle wurden umgesetzt.
Ab 1993 erfolgte die Verwiegung der angelieferten Abfallmengen und der Einsatz eines Kompaktors zur Verdichtung des Abfalls.
SBAZV wird Eigentümer der Deponie
Am 01.05.1998 wurde der SBAZV Eigentümer der Deponie Senzig. Er beauftragte die AWU Wildau GmbH mit der Bewirtschaftung der Deponie, demnach war die AWU somit zuständig für die ordnungsgemäße Abfallannahme und den Einbau der Abfälle bis zur Schließung der Deponie am 31.12.02.
(Dieses Projekt wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.)
Oberflächenabdichtung
Die Oberflächenabdichtung der Deponie Senzig erfolgte mittels einer Kunststoffdichtungsbahn in Kombination mit einem geoelektrischem Dichtungskontrollsystem (DKS). Diese Abdichtungsvariante ermöglicht die Kontrolle der Dichtung und wird den besonderen Bedingungen einer Altdeponie (Setzungen) besser gerecht. Bei Bedarf können über dieses Überwachungssystem punktuelle und zielgenauere Reparaturen ausgeführt werden.
Bauverlauf
Nach dem Baubeginn im April 2005 erfolgten die Profilierungsarbeiten bis Juni 2005. Hierbei wurden 70.000 m³ Abfall umgelagert. Infolge günstiger Witterung konnten bereits im Spätherbst 2005 die Maßnahmen zur Herstellung der Oberflächenabdichtung (Aufbringen der Gasdrän- und Ausgleichsschicht sowie der Kunststoffdichtungsbahn einschließlich DKS), der Entgasungsanlage und des größten Teils des Entwässerungssystems abgeschlossen werden.
Die Entgasung der Deponie erfolgt aktiv, d.h. das Deponiegas wird über Gasbrunnen abgesaugt und anschließenden zur energetischen Verwertung einer Verdichterstation mit Blockheizkraftwerk zugeführt. Für die Entgasungsanlage wurden 25 Gasbrunnen, 4.000 m Sammelleitungen, Gassammelstationen sowie die Kondensatfassung gebaut. Im Dezember 2005 wurde dann die Schutzentgasung errichtet, die der Absaugung des Gases bis zur Inbetriebnahme der endgültigen Fackel diente.
Im Frühjahr 2006 erhielt die frühere Mülldeponie nach und nach eine ansehnliche, schon klar erkennbare, neue Oberflächenkontur. Das Auftragen des Oberbodens der Rekultivierungsschicht begann im März 2006. Hierfür wurden ca. 100.000 m³ Boden angeliefert. Die komplette Fertigstellung aller Sicherungsmaßnahmen konnte dann im Juli nach offizieller Abnahme gemeldet werden. Die dabei noch festgelegten Restarbeiten wurden im September ausgeführt.
Umrüstung der Aktiventgasung auf Schwachgasbetrieb mit Installation einer Schwachgasfackel
Auf der Deponie „Senzig“ bei Königs Wusterhausen wird seit 2005 das durch mikrobiellen Abbau organischer Abfälle entstehende Deponiegas (Gemisch aus Methan, Kohlendioxid und Stickstoff) mithilfe einer aktiven Gasfassung abgesaugt und einer energetischen Verwertung zugeführt. Insgesamt wurden bisher ca. 9.439.911 m³ Deponiegas gefasst und im BHKW verstromt bzw. in der Fackel schadlos beseitigt.
Im Laufe der Jahre hat der mikrobielle Abbau im Deponiekörper den Anteil an organischen Stoffen sowie den Feuchtegehalt im Abfall soweit reduziert, dass zeitweise nur noch Methanwerte von unter 36,1 % erreicht wurden. Diese Gasqualität reicht für den Betrieb einer herkömmlichen Fackelanlage nicht mehr aus. Die auf der Deponie installierte konventionelle Gasfackel ist mit einer Feuerungswärmeleistung (FWL) von 5.000 kW deutlich zu groß und kann nur mit mindestens 40 % CH4 TA Luft-konform betrieben werden. Unterhalb dieses Methangehalts zündet die Fackel nicht mehr und kann daher auch nicht mehr gestartet werden. Gleichzeitig ist auch der Gasvolumenstrom insgesamt soweit zurückgegangen, dass die Rohrleitungen und die Gasverdichterstation (GVS) überdimensioniert sind, was Nachteile bei der Betriebsführung mit sich bringt.
Im Ergebnis wurde daher ein Umbau der Entgasungsanlage durchgeführt, der eine Anpassung des Rohrsystems an die verringerte Durchsatzleistung, die Beschaffung und Installation einer schwachgasfähigen Fackelanlage sowie die Modifizierung der E-MSR-Technik gemäß den geänderten Parametern beinhaltet. Dazu zählt auch die Anpassung der Permanentanalyse für Schwachgase um den gesetzlich geforderten Sicherheitsanforderungen auch unter den neuen Bedingungen zu genügen.
Die Maßnahme ist als unwesentliche Änderung genehmigungsfrei und wurde beim Landesamt für Umwelt (LfU) als der zuständigen Behörde angezeigt. Da der Umbau klimagünstige Auswirkungen hat, erfolgt eine Förderung aus Mitteln des EFRE-Fonds der EU.
Auf Grund der zurückgegangenen Deponiegasmenge wird 2020 die Aktiventgasung der Deponie auf Schwachgasbetrieb mit Installation einer Schwachgasfackel umgestellt. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Landes Brandenburg gefördert.
Auf der Deponie Senzig wurde 2019 eine Photovoltaikanlage (Solarzellenanlage) mit einer Leistung von 750 kWp erreichtet. 2020 wurde diese Anlage durch eine weitere Photovoltaikanlage mit der gleichen Leistung ergänzt. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist. Mit der Errichtung dieser Solarzellenanlagen gelingt eine sinnvolle Nachnutzung der geschlossenen Deponie und stellt gleichzeitig einen Beitrag zur Erzeugung regenerativer Energien sowie zur Ressourcenschonung dar.
Gemeinsam mit dem Sportverein SG Südstern Senzig und dem Netzwerk für Senzig hatte der SBAZV zum Tag der offenen Tür am 01.07.2017 eingeladen. Viele Besucher wurden zu wahren Gipfelstürmern und bestiegen den 72 m hohen Berg der seit 2002 stillgelegten Deponie. Viele Senziger nutzten die Gelegenheit, um sich über die Entwicklung der stillgelegten Deponie zu informieren und einen Blicke hinter das sonst verschlossene Tor zu werfen.
Die Kinder hatten vor allem Spaß beim Müllsackhüpfen, Tonnenball, Batterielauf, Bungeetrampolin oder bei Rundfahrten mit dem Entsorgungsfahrzeug. Mit selbst gebastelten Drachen ging es auf den Berg zum Drachensteigen. Auch wenn die Aussicht vom Gipfel wegen des trüben Wetters leider nicht so gut war - zum Drachensteigen war das windige Wetter ideal.
Fläche Deponiekörper: 4 ha
Ablagerungszeitraum: 1986 bis September 1994
Endvolumen: 400.000 m³
Entgasungsanlage
2002 wurde auf der Deponie Horstfelde eine Entgasungsanlage installiert. In der hochmodernen Entgasungsanlage wurde das Deponiegas flammenlos oxidiert und dadurch in Kohlendioxid umgewandelt. Leider war die in Horstfelde anfallende Methangasmenge und Konzentration nicht so beträchtlich, dass sie zur Erzeugung von Elektro- oder Wärmeenergie genutzt werden konnte. Das Gas wurde über sechs Gasbrunnen gefasst und über Sammelleitungen zum Container abgesaugt, wo die Umwandlung in das weniger schädliche Kohlendioxid vonstatten ging. Da die Gasmenge sehr schnell abnahm, wurde die Entgasungsanlage im April 2007 abgeschaltet.
Oberflächenabdichtung
Die Oberflächenabdichtung der Deponie ist ein weiterer Schritt in Richtung Schließung. Eine Schließung der Deponie im Sinne des Abfallgesetzes liegt erst vor, wenn die Deponie so gesichert ist, dass keinerlei Gefährdung von ihr ausgehen kann.
Bereich der Südböschung wurde 2003 auf einer Fläche von 11.000 m² eine endgültige Oberflächenabdichtung mit Kunststoffdichtungsbahnen, Entwässerungsschicht und Rekultivierungsschicht aufgebracht.
Die Baukosten betrugen ca. 830.000 €.
Auf den flachen Bereichen der Deponie blieb die mineralische Dichtung bis 2007 bestehen. Erst nach dem Abklingen der Gasproduktion und der Setzung erhielt dieser Bereich eine endgültige Abdichtung. Hierfür erfolgte 2007 die Oberflächenprofilierung. Ab März 2008 wurden auf einer Fläche von 4 ha Kunststoffdichtungsbahnen, Entwässerungsschichten und Rekultivierungeschichten aufgebracht. Die endgültige Oberflächenabdeckung wurde im Oktober 2008 fertig gestellt.
Die Investitionskosten betrugen ca. 1,8 Mio €.
Auf der Deponie Horstfelde wurde 2019 eine Photovoltaikanlage (Solarzellenanlage) mit einer Leistung von 750 kWp erreichtet. 2020 wurde diese Anlage durch eine weitere Photovoltaikanlage mit der gleichen Leistung ergänzt. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist. Mit der Errichtung dieser Solarzellenanlagen gelingt eine sinnvolle Nachnutzung der geschlossenen Deponie und stellt gleichzeitig einen Beitrag zur Erzeugung regenerativer Energien sowie zur Ressourcenschonung dar.
Ablagerungszeitraum: 60 er Jahre bis 01.05.1994
Fläche Deponiekörper: 4,9 ha
Endvolumen: 850.000 m³
Die Deponie "Markendorfer Chaussee" am Fuße des Niederen Fläming bei Jüterbog ist die höchste Erhebung weit und breit. Seit Anfang der sechziger Jahre wurde das Loch am Rande der Chaussee nach Markendorf als Müllkippe genutzt und der gesamte Unrat aus Jüterbog und den umliegenden Orten dort abgelagert. Als das Loch voll, der Müll aber längst nicht alle war, begann ein Berg zu wachsen und erreichte die stolze Höhe von 134 Metern über dem Meeresspiegel. Im Jahre 1994, rund 850.000 m³ Müll waren angehäuft, war dann Schluss. Danach wurde der Abfall aus der Region auf der Deponie in Luckenwalde entsorgt.
Kuriose Sehenswürdigkeit
Da die Deponie direkt an der Straße zwischen Jüterbog und Markendorf liegt, musste eine Stützwand zum Schutz der Straße errichtet werden. Die ursprünglich weiße Wand erhielt Ende 2004 eine wunderschöne, farbenfrohe Graffiti-Gestaltung und präsentiert sich nun als eine kuriose Sehenswürdigkeit des Verbandsgebietes.
Namensgebung
Für gewöhnlich erhalten nur Berge und Hügel einen Namen, die von der Natur geschaffen wurden. Diese Ehre wurde auch der Deponie „Markendorfer Chaussee“ zuteil. Der Heimatverein Jüterboger Land berief eine achtköpfige Jury ein, die alle Namensvorschläge begutachtete und schließlich zu einer Entscheidung kam: Mit einem knappen Vorsprung konnte sich der „Schäferberg“ vor „Flämingkuppe“ und „Markendorfer Berg“ durchsetzen. Die offizielle Namenstaufe fand am 28.09.2008 statt. Der Schäferberg hat auch sein „Namensschild“ bekommen: Der SBAZV stellte einen großen Stein zur Verfügung, der vom Heimatverein Jüterboger Land mit einer Inschrift versehen und anschließend auf dem Gipfel platziert wurde.
Um den Abfallberg abzudecken und die Deponie endgültig zu schließen, wurde hier erstmals im Land Brandenburg eine alternative Methode zur Sicherung und Rekultivierung angewendet. Statt dem üblichen Abdecken mit Kunststoffdichtungsbahnen erfolgte ein Abdichten der Deponie mit verschiedenen Sandschichten.
1. Bauabschnitt - Profilierung der Deponie
Januar 2003 - Mai 2003
Um ein einheitliches Gefälle herzustellen, begann zuerst die Profilierung der Deponie - rund 50.000 m³ Abfall mussten dabei bewegt werden. Danach wurde die Deponie begradigt und mit einer Ausgleichsschicht abgedeckt.
2. Bauabschnitt - Oberflächenabdeckung mit Kapillarsperrensystem
Juni 2003 - Juni 2004
Als eigentliche Deckschicht wurde eine sogenannte Kapillarsperre - bestehend aus Sand und Kies aufgebracht - die das Eindringen von Regenwasser verhindert, so dass keine Verunreinigungen ins Grundwasser eindringen. Durch dieses Dichtungssystem wird das Regenwasser zum Rand des Abfallberges geleitet und in einem Graben rund um die Deponie in ein Versickerungsbecken geführt.
Eine Kapillarsperre besteht im wesentlichen aus zwei Lagen - der oben liegenden Kapillarschicht aus Sand und dem darunter liegenden Kapillarblock aus gröberem Material, z.B. Kies.
Wasser hat aufgrund seiner Oberflächenspannung die Eigenschaft, in den Kapillaren poröser Medien aufzusteigen. Durch die physikalischen Eigenschaften der verschiedenen Materialien wird das Wasser innerhalb der Kapillarschicht auf Grund des Gefälles zum Deponiefuß geführt und dort in die vorhandenen Entwässerungsgräben geleitet. Um diesen Effekt zu erzielen, muss ein deutlicher Sprung der Porengröße an der Schichtgrenze Kapillarschicht / Kapillarblock vorhanden sein.
In den Entwässerungsgräben befinden sich verschweißte Kunststoffdichtungsbahnen, über die das Wasser zum Versickerungsbecken fließt.
Viel Geld wird hier im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand bzw. in den Müll investiert. Von der Europäischen Union mit 49 % gefördert, kostet die gesamte Maßnahme rund 2,5 Millionen €. Dieses Abdeckungssystem ist allerdings über 20 % kostengünstiger und langfristig wirksamer als die herkömmliche Art der Sicherung von Deponien mit Kunststoffdichtungsbahnen.
Fläche Deponiekörper: 1,4 ha
Ablagerungszeitraum: 1965 bis 1991
Endvolumen: 83.000 m³
Die Deponie Oehna ist eine Altanlage, die seit 1965 für Abfallablagerungen genutzt wurde. Seit 1999 ist die Deponie endgültig gesichert und rekultiviert.
Für die Sicherung und Abdeckung der Deponie wurden Kosten in Höhe von 150.000 € aufgewendet.
Transparenz ist für uns eine Selbstverständlichkeit, die wir seit unserer Gründung mit einer konsequenten Informationspolitik leben. Dabei bedienen wir ein breites Medienspektrum, das Sie über aktuelle Entwicklungen und interessante Fakten aus der Region kostenfrei auf dem Laufenden hält. Darüber hinaus richten wir unser Augenmerk auch auf die junge Generation und realisieren lehrreiche Projekte von der Kita bis zur Sekundarstufe I.
Zu unserer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit gehören Periodika wie der Abfallkalender sowie der im Frühjahr und Herbst erscheinende Abfallkurier. Hier finden Sie aktuelle Informationen aus der Region, Berichte zu neuen Entwicklungen in der Abfallwirtschaft sowie wichtige Ankündigungen, die Sie direkt betreffen. Aus dem Abfallkalender erfahren Sie u. a. die komplette Tourenplanung für alle haushaltsnah entsorgten Abfälle sowie die Höhe der aktuellen Entsorgungsgebühren. Neben den regelmäßig erscheinenden Medien bieten wir auch umfangreiches Informationsmaterial rund um die Abfalltrennung und Entsorgung an. Unsere handlichen Broschüren finden sie an den Infopoints auf den Recyclinghöfen, in unserem Hauptsitz in Ludwigsfelde oder auf Anfrage in Ihrem Briefkasten.
Unsere Website steht Ihnen natürlich ebenso als umfangreiches Informationsportal rund um die private und gewerbliche Abfallentsorgung im Verbandsgebiet zur Verfügung. Hier finden Sie Ihre persönlichen Ansprechpartner mit Telefonnummern und E-Mailadressen, einen ausführlichen Abfallratgeber, die aktuelle Abfallentsorgungssatzung, Gebührensatzung, Entgeltordnung und andere Infobroschüren zum Download an. Darüber hinaus stellen wir Ihnen Antragsformulare für Änderungsmitteilungen und Anmeldungen sowie die Tourenpläne für Ihren Landkreis als Datei zum Download bereit.
Am 13.07.2024 veranstaltete der SBAZV in Ludwigsfelde ein Tag der offenen Tür. Viele Infostände sowie jede Menge Spiel- und Sportangebote lockten ein breites Publikum an. Man konnte sich über richtige Abfalltrennung, Abfallvermeidung und Recycling informieren sowie über die Entsorgung von Schadstoffen und des Hausmülls. Außerdem sorgten zahlreiche Attraktionen, wie Bungee-Trampolin, Hüpfburg, Touren mit Entsorgungsfahrzeugen, Bastelstand, Hamster Freddi, Wissensquizz und Glücksrad für Spaß und gute Unterhaltung. Beim riesigen Verschenkemarkt fanden viele Sachen neue Besitzer. So konnte jede Menge Abfall vermieden werden.
Weil illegal abgelegte Abfälle der Natur schaden und für ihre Beseitigung die Gemeinschaft der Gebührenzahler aufkommt, sind wir jetzt mit besonders guten Motiven für die Umwelt unterwegs. Auf unseren Fahrzeugen weisen neue Beschriftungen auf das Problem mit dem „wilden Abfall“ hin. Und um mit der Botschaft überall gut anzukommen, gibt's gleich zwei Varianten. Ganz nebenbei bemerkt: Abfälle einfach zum Recyclinghof bringen, ist absolut nicht schlimm ...
Auch die Lieblingsstücke an denen das Herz hängt, mit denen man Erinnerungen verbindet oder die uns eine lange Zeit begleitet haben müssen irgendwann entsorgt werden – natürlich fachgerecht, natürlich beim SBAZV. Mit den Motiven an unseren Entsorgungsfahrzeugen soll das einmal gezeigt werden.
Unsere Sperrmüllfahrzeuge präsentieren sich in neuem Look und der räumt auf mit den gängigen Missverständnissen beim Thema Sperrmüll. Was dazu gehört und was nicht, zeigt ein Blick auf die Illustrationen am Wagen. Als Faustregel gilt: Sperrige Haushaltsgegenstände, die auch nach Zerkleinerung nicht in die Restmülltonne passen, wie z. B. Möbelstücke, Fußbodenbeläge u.ä., zählen als Sperrmüll. Abfälle aus Baumaßnahmen, Elektrogeräte oder das ausgediente Fahrrad hingegen nicht.
Die letzte Bürgerumfrage liegt sechs Jahre zurück. Inzwischen ist einiges passiert und deshalb haben wir uns erneut umgehört. Nachfolgend können Sie sich die Ergebnisse der Umfrage 2023 ansehen.
Zufriedenheit: Fast alle Bürgerinnen und Bürger sind auch 2023 mit der Abholung und Entsorgung ihrer Abfälle zumindest zufrieden (97 %). 77 Prozent sind sogar vollkommen bzw. sehr zufrieden.
Abfallvermeidung steht hoch in Kurs im Verbandsgebiet. So werfen z. B. fast 90 % der Befragten abgelaufene Lebensmittel nicht sofort weg, sondern verwenden sie, wenn sie noch verzehrbar sind. Knapp 80 % verzichten auf den Kauf von Produkten mit Einwegverpackung oder auf Einwegartikel, 66 % setzen auf regionale Produkte und lassen Defektes reparieren. Jeder Vierte kauft gebraucht oder leiht aus.
Biotonne: Bei der Mehrheit der Befragten stößt die Einführung einer zusätzlichen kostenpflichtigen Biotonne auf wenig Gegenliebe (60 %). 37 Prozent stehen dieser Möglichkeit dagegen positiv gegenüber – vor allem sind dies Mieter und Jüngere (bis 34-Jährige). Ein Großteil der Befragten, die sich gegen diese Entsorgungsmöglichkeit aussprechen, kompostiert selbst und sieht daher keine Notwendigkeit für eine Biotonne.
Gelber Sack: Die meisten Bürgerinnen und Bürger im Verbandsgebiet nutzen den gelben Sack zur Sammlung von Leichtverpackungen. Für 56 % soll das auch so bleiben. Für die Entsorgung der Verpackungsabfälle ist der SBAZV allerdings nicht zuständig. Diese erfolgt durch die Dualen Systeme. Die Finanzierung erfolgt über Lizenzentgelte der In-Verkehr-Bringer von Verpackungen. Wie die Verpackungen gesammelt werden, ist in einer Abstimmungserklärung zwischen dem SBAZV und den dualen Systemen geregelt.
Informationsangebote: Die meistgenutzte Informationsquelle ist auch in diesem Jahr - wie schon in den Vorjahren - der Abfallkalender: 91 Prozent schauen in den Kalender, um sich über die Abholtermine oder andere Entsorgungsthemen auf dem Laufenden zu halten (2017: 87 % 2011: 94 %, 2005: 92 %). Die Internetseiten des SBAZV gewinnen weiter an Bedeutung und schieben sich vor den „Abfallkurier“ an die zweite Stelle: Knapp jeder Zweite (47 %) hat sich auf der SBAZV-Homepage informiert. Fast ebenso viele (46 %) lesen zu diesem Zweck den zweimal jährlich erscheinenden „Abfallkurier“. Knapp jeder Dritte ruft bei Informationsbedarf direkt beim SBAZV an.