Umweltfreundliche Gartengestaltung

In Deutschland gibt es ca. 13 Millionen Gärten, mit einer Fläche von 6.000 km². Das entspricht 2,4% der Gesamtfläche der Bundesrepublik - etwa genauso viel wie die Gesamtfläche aller Naturschutzgebiete in Deutschland. Damit wird deutlich, welches große Flächenpotential in unseren Gärten steckt. Sehr viele der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sind in unseren sehr stark übernutzten Landschaften inzwischen bedroht oder oft schon ausgestorben. Gärten werden deshalb immer wichtiger für eine Vielzahl stark zurückgedrängter Tier- und Pflanzenarten. Doch leider taugen sehr viele Gärten auch als solche Refugien nicht mehr. Denn sie sind verkommen zu kurzrasierten und leergefegten Plattformen der Pedanterie, oft mit teuren Koniferen als vermeintliche Naturkulisse.

Besonders bedenklich: Schottergärten
Anders als in echten Steingärten, die, wenn sie fachgerecht angelegt werden, vielen Insekten Nahrung bieten, finden sich in den modernen Schottergärten kaum noch Pflanzen. Diese Flächen bieten daher keine Lebensräume und Nahrung für Insekten oder Vögel. Auch für Menschen sind Schottergärten nicht gut. Die Steine heizen sich stark auf, Allergene, Pollen und Schadstoffe aus der Luft werden nicht durch Laub gefiltert. Regenwasser kann durch die starke Bodenverdichtung nicht versickern und neues Grundwasser bilden.

Nach den nächsten heißen Sommern werden sich viele fragen, ob ihre Entscheidung für einen Schottergarten die richtige war und sicher werden einige ihre Schöttergärten wieder zurückbauen. Wer das plant, sollte den Schotter nicht gleich komplett entsorgen. Als Haufen aufgeschichtet bildet er ein Lebensraum für Eidechsen und andere Tiere. Die Folie darunter muss allerdings entfernt und entsorgt werden.

Nahrungsquellen für Vögel
Weißdorn, Vogelbeere oder Wilder Wein: Wer Vögeln in seinem Garten einen reich gedeckten Tisch bieten möchte, pflanzt am besten heimische Gehölze oder Stauden. Fruchttragende Gehölze sind eine der Hauptnahrungsquellen für Vögel. Die Vogelbeere zum Beispiel ernährt bis zu 63 Vogelarten, der eingriffelige Weißdorn bis zu 32. Zum Vergleich: Der Wilde Apfel ernährt 19 Vogelarten, der vielblütige Apfel sogar nur eine. Gerade im Winter sind viele Gehölze wie Holunder ideale Futterquellen für Vögel. Bei fruchtragenden Bäumen kann das Obst unter dem Baum liegen und nicht gefallene Früchte am Baum hängen bleiben. Sie sind wichtige Nahrung für Vögel im Winter und die ersten fliegenden Insekten im Frühjahr. Auch Rosenhecken aus einheimischen Rosen sind wichtige Vogelrefugien. Ihre Stacheln wehren den lästigsten Feind ab und die Hagebutten sind ein willkommener Snack.

Fassadenbegrünung
Fassadenbegrünungen wirken sich sehr gut auf das Kleinklima und die Tierwelt im Garten aus. Neben der Kriechrose kann man auch noch viele andere Pflanzen als Begrünung einsetzen: Efeu (Hedera helix), Jelängerjelieber/Gartengeißblatt, Waldrebe oder Wilder Wein. Diese Pflanzen sind ideale Brutplätze für Vögel.

Besonders der Efeu ist bei Bienen, Wespen und Schmetterlingen beliebt, blüht die Kletterpflanze doch erst, wenn sonst nur noch wenige Nektarquellen zur Verfügung stehen; meist ab Ende August und dann bis in den November oder sogar Dezember hinein. Auch nach dem Verblühen ist der Efeu eine wichtige Nahrungsquelle. Die im Winter blauschwarz heranreifenden Früchte werden vor allem von Staren, Amseln und anderen Drosseln gerne gefressen. Bis Efeu zur Blüte kommt, dauernd es allerdings acht bis zehn Jahre.

Quelle: www.nabu.de