Den Garten naturnah winterfest machen

Garten nicht komplett aufräumen!

Räumen Sie den Garten nicht perfekt auf, sondern belassen Sie Laub- und Reisighaufen in einer Gartenecke als Unterschlupf für Kleintiere. Unter Sträuchern und Stauden lassen Sie die Blätter liegen, da sie als natürlicher Wintermantel den Boden vor dem Austrocknen und Pflanzenwurzeln sowie Blumenzwiebeln vor Frost schützten. Außerdem dienen die darin enthaltenen Insekten den Vögeln im Winter als Nahrungsquelle. 

Stauden, Sträucher und Blumenreste, aber auch heimische Sträucher wie Schneeball und Heckenrosen bieten Nahrung für hungrige Vögel: Körnerfresser wie Finken, Ammern und Zeisige bedienen sich gern an den Samenständen von Blumen und Sträuchern. Deshalb lassen Sie einen Teil der abgestorbenen Staudenstängel über Winter stehen. Das sieht bei Reif und Schnee nicht nur schöner aus, sondern es ist auch ein ganz natürlicher Winterschutz für die Pflanzen und in den Stängeln können viele Insekten überwintern. Wildbienen nutzen hohle, trockene Pflanzenstängel zum Ablegen ihrer Eier. Die Larven überwintern dort und schlüpfen im kommenden Jahr.

Reisighaufen für den Winterschlaf

Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Sträuchern entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Zusätzlich altes Laub darauf geschichtet bietet er einen idealen Platz für den Winterschlaf der Igel. Auch Kröten oder Eidechsen freuen sich über Reisighaufen - er bietet ihnen Schutz und Nahrung.

Mulch für den Boden

Bei der Gartenpflege fallen viele organische Abfälle an, die noch zum Mulchen genutzt werden können. Rasenschnitt, Laub und zerkleinerte Zweige ca. drei bis fünf Zentimeter dick auf die Beete verteilen - das schützt Boden und Pflanzenwurzeln. Mulch verhindert zudem das Nachwachsen von unerwünschten Wildkräutern und bewahrt den Boden vor dem Austrocknen. Das organische Material ist Nahrung für Regenwürmer und Bodenlebewesen, die es in wertvollen Humus und letztlich wieder in Pflanzennährstoffe umsetzen. Im Frühjahr kann es als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden.

Zwiebeln für Frühblüher stecken

Im Herbst ist die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen. In kleine Gruppen gesetzt sehen sie besonders schön aus. Im Frühjahr können sie sich dann zu schönen Blütenteppichen entwickeln und Insekten anlocken.

Finger weg von Laubsaugern

Laubsauger schädigen Umwelt und Gesundheit durch Lärm und Schadstoffe und stören den Naturhaushalt. Der Schallpegel von über 100 Dezibel belästigt Nachbarn und schädigt die Gesundheit der Benutzer. Laubsauger und -blaser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen zudem gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus.

Auch die Bodenbiologie wird durch Laubsauger gravierend beeinträchtigt. Die Geräte saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten auf, häckseln und töten diese dabei und zerstören die Pflanzensamen. Durch die gründliche Entfernung aller Pflanzenteile wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert und die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, der Boden wird der Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt. Wer ein paar Jahre lang alle Blätter weggeputzt hat, wird kaum noch Meisen, Schmetterlinge, Käfer und Igel in seinem Garten sehen.

Deshalb besser zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen. Zudem ist die Bewegung gut für die Gesundheit.