Umrüstung der Aktiventgasung auf Schwachgasbetrieb mit Installation einer Schwachgasfackel

Auf der Deponie „Frankenfelder Berg“ in Luckenwalde wird seit 2003 das durch mikrobiellen Abbau organischer Abfälle entstehende Deponiegas (Gemisch aus Methan, Kohlendioxid und Stickstoff) mithilfe einer aktiven Gasfassung abgesaugt und einer energetischen Verwertung zugeführt. Das entstehende Gas wies am Beginn des Entgasungsbetriebes einen Methangehalt von ca. 48 bis 54 % auf, was sowohl für eine motorische Verwertung als auch eine Entsorgung durch Abfackelung günstige Voraussetzungen bot.

Im Laufe der Jahre hat der mikrobielle Abbau im Deponiekörper den Anteil an organischen Stoffen sowie den Feuchtegehalt im Abfall soweit reduziert, dass seit 2017 zeitweise nur noch Methanwerte von unter 35 % erreicht wurden. Diese Gasqualität reicht für den Betrieb einer herkömmlichen Fackelanlage nicht mehr aus. Die auf der Deponie installierte konventionelle Gasfackel ist mit einer Feuerungswärmeleistung (FWL) von 1.500 - 300 kW deutlich zu groß und kann nur mit mindestens 35 % CH4 TA Luft-konform betrieben werden. Unterhalb dieses Methangehalts zündet die Fackel nicht mehr und kann daher auch nicht mehr gestartet werden. Gleichzeitig ist auch der Gasvolumenstrom insgesamt soweit zurückgegangen, dass die Rohrleitungen und die Gasverdichterstation (GVS) überdimensioniert sind, was Nachteile bei der Betriebsführung mit sich bringt.

Im Ergebnis wurde daher ein Umbau der Entgasungsanlage durchgeführt, der eine Anpassung des Rohrsystems an die verringerte Durchsatzleistung, die Beschaffung und Installation einer schwachgasfähigen Fackelanlage sowie die Modifizierung der E-MSR-Technik gemäß den geänderten Parametern beinhaltet. Dazu zählt auch die Anpassung der Permanentanalyse für Schwachgase um den gesetzlich geforderten Sicherheitsanforderungen auch unter den neuen Bedingungen zu genügen.

Die Maßnahme ist als unwesentliche Änderung genehmigungsfrei und wurde beim Landesamt für Umwelt (LfU) als der zuständigen Behörde angezeigt. Da der Umbau klimagünstige Auswirkungen hat, erfolgt eine Förderung aus Mitteln des EFRE-Fonds der EU.